Chef Niklas Sinnabell
Überraschung! Das Radieschen stammt nicht vom Rettich ab,
der schon seit mehreren 1000 Jahren von den Menschen kultiviert wird, sondern ist lediglich eng mit ihm verwandt. Der Name geht auf das lateinische "Radix" zurück, was "Wurzel" bedeutet. Vermutlich kommt das Radieschen ursprünglich aus Italien, wo eine Wildpflanze namens Landra, die gerne als Salat oder Blattgemüse verzehrt wurde, in Kultur genommen wurde. Erste Nennungen des Radieschens stammen in Mitteleuropa aus dem 16. Jahrhundert. Erst in den letzten 200 Jahren hat sich der Anbau des Radieschens in ganz Mittel- und Nordeuropa verbreitet, seither werden verschiedene Sorten kultiviert.
Heute habe ich am Großgrünmarkt eine Kiste Radieschen vor dem Kompost gerettet. Beim Anblick der dürren Zutatenliste könnte man denken, das sei wieder so eines dieser Anfängerrezepte, wie ich sie mir zu Hause in meiner kleinen Küche ausdenke. Stimmt aber nicht: Das Rezept für die eingelegten Radieschen kommt von Johannes King, meinem Sternechef auf Sylt. Besonders köstlich schmecken Sie auf geröstetem Schwarzbrot mit frischem Matjes.
EINGELEGTE RADIESCHEN
Einlegefond Radieschen
6 Bund Radieschen
½ Liter Wasser
250g Weißweinessig Neuburger
250g Zucker
25g Ingwerwurzeln
3 Lorbeerblätter
5 Pimentkörner
½ EL Pfefferkörner
½ El Senfkörner
1 Sternanis
Alle Zutaten aufkochen in der Zwischenzeit, die Radieschen waschen, zuputzen, halbieren und in sterilisierte Weckgläser füllen und mit dem kochenden Sud aufgießen. Anschließend ziehen und auskühlen lassen.
Mindestens eine Woche (besser: 3-4 Wochen) ziehen lassen. Gut verschlossen an einem trockenen, kühlen und dunklen Ort aufbewahren. Bis zu einem Jahr haltbar.